Palliative Care Box mit LAK-Beteiligung
Die Palliative Care Box ist ein Hilfsmittel, das einen strukturierten Überblick über rund 150 bewährte Hilfsmittel und Arbeitsinstrumente gibt. Als Palliative Care-Spezialist war die LAK bei der Gestaltung der Box mit dabei.
Wer nach dem Thema Palliative Care sucht, bleibt am Computer hängen und verzweifelt an der Informationsflut. Genau das wollte eine Arbeitsgruppe des Heimverbandes Curaviva mit Leitungs- und Fachpersonen aus dem Langzeitbereich ändern und hat die Palliative Care Box entwickelt. Ziel war, praxiserprobte Konzepte, Arbeitsinstrumente und Hilfsmittel zielgruppengerecht aufzuarbeiten und den Betrieben zur Verfügung zu stellen. Die Palliative Care Box ist ein Hilfsmittel, das einen strukturierten Überblick über rund 150 bewährte Hilfsmittel und Arbeitsinstrumente gibt. Es enthält über 15 Arbeitsinstrumente der LAK. Michael Rogner, Leitung Pflegeentwicklung LAK, arbeitete beim Projekt mit und brachte einiges an Know-how ein.
Ausgewiesener Palliative Care Spezialist
Gemäss Michael Kirschner, Soziologe und Projektleiter der Curaviva, war die LAK als Palliative Care Spezialist bekannt. „Die LAK verfügt über viel Entwicklungswissen in der Palliative Care. Das Haus St. Laurentius wurde im Jahr 2012 als eine der ersten Langzeitinstitutionen mit dem Label „Qualität in Palliative Care“ von qualitépalliative ausgezeichnet“, bestätigt er. Diese mehrjährige Erfahrung hätte die LAK zur Mitarbeit qualifiziert. Im Unterschied zu anderen Organisationen entwickle die LAK den Palliative Care-Ansatz systematisch auf der Basis von Qualitätskriterien, die im Rahmen der Zertifizierung von qualitépalliative überprüft werden. „Wer so professionell und vernetzt arbeitet, steht voll und ganz hinter diesen Qualitätskriterien und den damit verbundenen Herausforderungen,“ ist der Curaviva-Mann überzeugt.
Palliative Care muss gelebt werden
Ein Blick in die Box zeigt, dass es zwar bei allen Instrumenten um das gleiche Thema geht. Allerdings wird es nicht immer gleich interpretiert. Gibt es also „die“ Palliative Care gar nicht? Kocht hier jede Institution ein „eigenes Süppchen“? Dem widerspricht Michael Kirschner energisch. „Fachlich gesehen gibt es „die“ Palliative Care schon. Denn es gibt klar definierte Palliative Care Kernleistungen für die Langzeitpflege und Qualitätskriterien. Man könnte meinen, dass eigentlich alle Pflegeheime Palliative Care umsetzen,“ sagt er. Der Unterschied liege jedoch in der Art der Umsetzung, ergänzt er. Wichtig sei, dass Palliative Care gelebt werde. „Ein Fachkonzept auf Papier bringt bekanntlich wenig, wenn die Leitung keine Ressourcen für die Umsetzung bereitstellt und eine Organisationskultur schafft, die es ermöglicht, die Grundprinzipien der Palliative Care täglich umzusetzen. Zudem ist es hilfreich, durch eine Wertediskussion im Betrieb eine gemeinsame Palliative-Care-Haltung zu definieren. Das «Steuern» von Palliative-Care-Prozessen ist eine zentrale Aufgabe des Managements“, ist Kirschner überzeugt.
Besteht mit der Box nicht die Gefahr, dass die betreuten Personen nur noch nach einem Schema betreut werden und die persönlichen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben? „Wer qualitativ hochwertige Palliative Care macht, stellt die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt des täglichen Handelns. Die Box bietet hierfür Arbeitsinstrumente für die Praxis. Hingegen könnten die Bedürfnisse auf der Strecke bleiben, wenn unter dem Begriff „Palliative Care“ Leistungen beliebig angeboten und sogar verrechnet werden,“ meint Kirschner.