Ein intensives und spannendes Jahr mit Überraschungen
Erneut kann die LAK auf ein intensives und erfolgreiches Jahr zurückblicken. Der Fachkräftemangel beeinflusst immer mehr auch das Tagesgeschäft. Mit einem entsprechenden Massnahmenpaket soll die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Ein zukunftweisendes Pflegeorganisationsmodell, das die Mitarbeitenden entlasten wird, wird dieses Jahr erstmals in der Praxis erprobt. Auf Nachhaltigkeit wird grossen Wert gelegt. In der Berufsbildung konnte gar ein Rekord verzeichnet werden. Die Planung des neuen LAK-Pflegeheims St. Fridolin in Ruggell nimmt Fahrt auf und Stiftungs- und Strategierat prüfen eine mögliche Integration des Pflegeheims Schlossgarten in die LAK.
Der Fachkräftemangel beeinflusst bereits heute das Tagesgeschäft. Zeitweise können Betten nicht vergeben werden, weil das Personal nicht ausreichend zur Verfügung steht. Mit anderen Organisationen und Institutionen des liechtensteinischen Gesundheitswesens suchte die LAK deshalb nach Lösungen. Seit dem Sommer 2023 wurden verschiedene Gespräche mit der Regierung geführt, in denen es insbesondere darum ging, welche Ziele bzw. welcher konkrete Zweck mit dem von einer Arbeitsgruppe ausgearbeiteten Massnahmenpaket erreicht werden soll und wie sich die Anpassungen im regionalen Vergleich sowie vor dem Hintergrund der Pflegeinitiative in der Schweiz einordnen. Nachdem die Regierung die Massnahmen rückwirkend auf den ersten Januar in Kraft setzte, erhält die LAK nun bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.
Die Verbesserungen sind umfangreich:
- Die Entschädigung für Dienste an Feiertagen, Wochenenden, Abenden und in der Nacht wird angehoben
- Die Löhne während der Ausbildung an der höheren Fachschule, die Löhne für Quer-/Späteinsteigende sowie die Zulage für Tätigkeiten mit besonderen Herausforderungen, wie z.B. die Arbeit in geschützten Stationen für Menschen mit Demenz werden verbessert.
Mit diesen Massnahmen werden die Ausbildung von Pflegefachkräften gefördert, die Fluktuation verringert und die Berufsverweildauer erhöht. Dies sind entscheidende Voraussetzungen, um auch in den kommenden Jahren die Qualität in der Pflege und Betreuung sicherstellen zu können.
Rekordverdächtige 89’204 stationäre Pflegetage und andere gute Zahlen
Stark steigenden Kosten führten im Berichtsjahr zu Mehrkosten. Diese konnten im Laufe des Jahres teilweise aufgefangen werden, so dass die LAK mit dem Jahresergebnis 2023 zufrieden sein kann. Gegenüber dem Budget nahmen die Pflegetage um 2.1 % oder 1‘869 Tage zu. Einen deutlichen Zuwachs konnte bei der Tagespflege (+53.7 %), bei der Ferienpflege (+18.9 %) und in der Übergangspflege (+24.3 %) erzielt werden. Die neue Tagespflege im Haus St. Martin in Eschen trug das ihre dazu bei. Insgesamt leistete die LAK im Berichtsjahr 89’204 stationäre Pflegetage, so viel wie noch nie. Dazu beigetragen hat auch die Neueröffnung der dritten Station im Haus St. Peter und Paul in Mauren. Damit reagierte die LAK auf die steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen, besonders auch nach spezialisierten Betreuungsplätzen für Menschen mit Demenz.
LAK baut an der Zukunft der Altersversorgung
Zwei Grossprojekte werden die LAK auch im 2024 noch stark beanspruchen. Die Planung des Pflegeheims St. Fridolin in Ruggell ist einen grossen Schritt weiter. Es wird dereinst 60 Betreuungsplätze bieten. Die Eröffnung ist im Herbst 2028 geplant. In Ruggell wird die LAK neue Arbeitsplätze schaffen. Viele Stellen werden als Teilzeitstellen besetzt, so dass im Haus St. Fridolin bei Vollbetrieb rund 100 Personen eine Arbeit finden werden. Das Subventionsgesuch konnte bereits der Regierung zugestellt werden. Etwas unverhofft kam das zweite grosse Projekt. Die Gemeinde Balzers und der Verein Lebenshilfe Balzers beantragten beim Strategierat die Abklärungen zu einer möglichen Integration des Alters- und Pflegeheims Schlossgarten in die LAK. Ziel ist, bis Mitte 2024 die Entscheidungsgrundlage für den Strategierat zu erarbeiten und eine Empfehlung auszusprechen. Mit beiden Projekten wird die LAK die Altersstrategie des Landes nachhaltig unterstützen.
Entwicklung einer neuen Berufsrolle
Ein Leuchtturmprojekt für die Branche ist das Pflegerischen Versorgungsmodell (PVM), das das Pflegepersonal noch besser unterstützt, entlastet und die Qualität stärkt. Damit übernimmt die LAK erneut eine Pionierrolle. Das PVM – ein innovatives Pflegeorganisationsmodell – bietet Fachkarrieren und führt mit den Pflegeexperten (PEX) eine neue Berufsrolle in die Pflegepraxis ein. PEX werden künftig vor Ort unkomplizierten fachlichen Praxissupport leisten, wenn die Mitarbeitenden in komplexen Situationen an Grenzen stossen. Seit Januar 2024 werden an zwei Standorten die ersten Pilotversuche umgesetzt.
Der Nachhaltigkeit verpflichtet
Nachhaltigkeit ist der LAK wichtig. Kurze Transportwege, frische Lebensmittel sowie die Vermeidung von Food Waste haben einen hohen Stellenwert und garantieren Qualität. Das Abfallvolumen konnte innerhalb der letzten Jahre um mehr als 50 % reduziert werden. In der Wäscherei wurde auf das Niedertemperaturverfahren umgestellt. Damit kann der Zeitaufwand pro Waschgang reduziert, der Waschmittelverbrauch verringert und der Energieverbrauch reduziert werden In der Reinigung und der Wäscherei wird auf ökologische Reinigungsmittel gesetzt.
Beliebter Lehrbetrieb
Mit dem Lehrbeginn 2023 verzeichnetdie LAK einenRekord.. 14 Fachfrauen Gesundheit, zwei Fachmänner Gesundheit und eine Köchin starteten ihre Ausbildung. Noch nie haben so viele Lernende Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit FZ ihre Lehre bei der LAK aufgenommen. Während ihrer Ausbildung unterstützt sie die LAK professionell. Dabei wird Wert auf digitales Lernen gelegt. Mit Vertiefungstagen werden die Lernenden auf spezielle Praxissituationen vorbereitet. Im Lernatelier steht ihnen ein persönlicher Lerncoach zur Verfügung, der sie gezielt fördert. Diese Anstrengungen zahlen sich aus. Acht Fachfrauen und zwei Fachmänner Gesundheit FZ sowie ein Koch FZ, vier Fachfrauen Hauswirtschaft FZ und eine Hauswirtschaftspraktikerin BA konnten ihr Fähigkeitszeugnis bzw. das Bildungsattest entgegennehmen. Viele davon bleiben in der LAK.
In der Tagespflege in Eschen nehmen sich die Mitarbeitenden Zeit für die Gäste. Das persönliche und individuelle Angebot hat sich bewährt und wird geschätzt. Der gemütliche Ruheraum mit seinen warmen Farben erinnert stark an ein Wohnzimmer und lädt die Tagesgäste zum Verweilen ein