Ausbildung unter der Lupe: Hochkarätiger Besuch in der LAK

Pflege- und Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele, Vertreterin der Regierung des Landes Tirol sowie Wirtschaftsvertreter des Landes Tirol besuchten die LAK. Ziel der Delegation war es, die Pflegeausbildung Liechtensteins und das Liechtensteiner Bildungssystem näher kennenzulernen. Im Sinne von „best practice“ liessen sie sich aufzeigen, wie die LAK ihre künftigen Pflegenden ausbildet.

„Vom Blick über den Tellerrand können wir nur profitieren“, ist Paul Fäh überzeugt, „besonders auch in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels“, ergänzt er. Dieses Mal lag der Tellerrand rund 120 km östlich von Liechtenstein und betraf die Ausbildung zur Fachfrau bzw. Fachmann Gesundheit. Paul Fäh, Leitung Fachbereich Bildung der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe (LAK) und Mitglied der Geschäftsleitung, durfte im Haus St. Florin in Vaduz mit der Pflege- und Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele, eine Vertreterin der Regierung des Landes Tirol sowie Wirtschaftsvertreter des Landes Tirol empfangen. Ziel der hochkarätigen Delegation war es, die Pflegeausbildung Liechtensteins und das Liechtensteiner Bildungssystem näher kennenzulernen. Hintergrund für den Besuch war der Wunsch, die Pflegeausbildung in Tirol attraktiver zu machen. Derzeit können angehende Pflegekräfte im Land Tirol nur über die dreieinhalbjährige Ausbildung an einer berufsbildenden mittleren und höheren Schule oder über die Ausbildung in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen ab 17 Jahren in die Pflegeberufe einsteigen. Nun soll diese Altersschwelle gesenkt und der Zugang zum Pflegeberuf erleichtert werden.  „Mit dem Ausbau bestehender Ausbildungen und der Erweiterung der Ausbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich setzen wir einen wichtigen Schritt in der Attraktivierung des Berufsbildes und gewährleisten damit einen wohnortnahen und niederschwelligen Zugang für alle Interessierten“, betont Landesrätin Hagele. Damit diese Absicht gelingt, besuchten die Vertreter des Landes Tirol im Sinne von „best practice“ die LAK und liessen sich aufzeigen, wie die LAK ihre künftigen Pflegenden ausbildet.

Erfolgsmodell Lehre

„Unsere duale Ausbildung in den Betrieben und der Berufsschule hat sich sehr bewährt. Ausgebildete Jugendliche können nach Lehrabschluss ab dem ersten Arbeitstag produktiv und effizient eingesetzt werden. Dem Fachkräftemangel wird so aktiv entgegengewirkt“, sagt Paul Fäh. Vorteil sei zudem, dass nach der Lehre nicht Schluss ist. „Mit einem Fähigkeitszeugnis in der Tasche öffnen sich in unserem durchlässigen Bildungssystem sehr viele Türen“, fährt er fort. Dass die Ausbildung in der Branche ein Erfolgsmodell ist, zeigt auch die Tatsache, dass im Jahr 2022 in der Liste der Top10-Berufe vier Berufe aus dem Gesundheitswesen zu finden sind. Das Gesundheitswesen profitiert bei der Rekrutierung von Fachkräften sehr von diesem Lehrsystem. Im Land Tirol soll ein ähnliches Bildungsmodell aufgebaut werden. Der Austausch mit der LAK sollte dabei helfen.

Im Haus St. Florin stellte das Berufsbildungsteam der LAK das Berufsbild und die Ausbildung zur Fachfrau/-mann Gesundheit FZ (FaGe) vor. Detailliert wurden die drei Lernorte Betrieb, Berufsschule und überbetrieblicher Kurs (üK) diskutiert. Beatrice Hefti, Bereichsleiterin der Pflegeberufe an der Berufsschule BZBS in Sargans, führte den Aufbau und Inhalt der Berufsschule aus. Die Lernenden Era Islamaj (2. Lehrjahr) und Tara Kirchner (3. Lehrjahr) erzählten, wie sie die Ausbildung erleben und gaben den Besuchenden einen spannenden Einblick aus der Sicht der Lernenden. Grosses Thema war zudem die Implementierung der heutigen FaGe Ausbildung in den frühen 2000er-Jahren. Die Gäste waren sichtlich begeistert von den Möglichkeiten der dualen Berufslehre. Eine mögliche Adaption der Lehrausbildung wollen sie nun prüfen. Aber auch das Bildungsteam der LAK profitierte. „Der Austausch war für uns sehr wichtig und wertvoll. Die angeregten Diskussionen sowie der Vergleich mit der Pflegeausbildung in Tirol schafft neue Perspektiven. Er fördert LAK-intern Innovationen und verhindert Betriebsblindheit“, freut sich Paul Fäh.

Besuch aus Tirol: von links nach rechts: Hubert Innerebner, Geschäftsführer Innsbrucker Soziale Dienste, Oswald Jenewein, Wirtschaftskammer-Fachgruppen-Obmann Gesundheitsbetriebe, Cornelia Hagele, Landrätin des Landes Tirol, Thomas Riegger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der LAK und Paul Fäh, Leitung Bildung LAK