Aus der Demenz-Trickkiste der LAK
Kürzlich besuchten Vertreter der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland die LAK zu einem Erfahrungsaustausch zum Thema Demenz. Nach einer Kurzvorstellung der LAK ging Kurt Salzgeber, Leitung Pflege und Betreuung, näher auf das Thema ein und zeigte auf, wie Menschen mit Demenz in der LAK leben. An allen Standorten wird ein integrativer Ansatz gepflegt. Menschen mit Demenz leben also mit Menschen zusammen, die andere Krankheitsbilder haben. Je nach Ausprägung demenzieller Erkrankungen benötigt es jedoch zusätzlich segregative Spezialstationen, die sich an den Standorten Triesen, Vaduz, Schaan und Mauren befinden. Da die Gäste besonders an technischen Themenstellungen interessiert waren, stellte Kurt Salzgeber die Gegebenheiten in der der LAK vor. Codegesicherte Türen, abschliessbare Fenster oder geschützte Aussenbereiche sind nur einige der Massnahmen, die in diesem Bereich umgesetzt werden. Unterstützt werden diese durch technische Assistenzsysteme wie z.B. Sensormatten, Bewegungssensoren, Mobility Monitoring und andere. Um Sicherheit zu gewährleisten werden auch verschiedene Gefahrenquellen eliminiert. So werden auf den Wohngruppen beispielsweise Induktionsherde eingesetzt. Küchengeräte verfügen über eine zentrale Abschaltung. Bei Duschen und Handwaschbecken ist ein Brühschutz installiert. Schränke mit Chemikalien sind abschliessbar.
Ein farbiger Spühlknopf hilft
In der Diskussion mit den Gästen wurde auch aufgezeigt, welche technischen Massnahmen sich bewährt haben. So hat sich beispielsweise ein WC, dessen Deckel und Brille schwarz sind und das über einen farblich abgesetzten Spühlknopf verfügt, bewährt. Ebenfalls haben sich gezielte Lichtführungen bewährt. Hingegen würden Bewegungsmelder für das Licht in Nasszellen nicht mehr installiert werden. Auch hat sich gezeigt, dass Aufenthalts-, Ess- und Ruhezonen besser getrennt sein sollten und die Wohngruppen von Spezialstationen nur max. zehn bis zwölf Personen Platz bieten sollen. Eine wichtige Funktion hat auch das Farbkonzept, das von Beginn weg eingeplant werden soll. Die einzelnen Farben wirken sich auf das Leben auf der Station aus. Während beispielsweise Grün auf die Bewohnenden beruhigend und entspannend wirkt, ist Gelb anregend. Die Farbgestaltung kann auch einen wichtigen Beitrag zur Orientierung leisten. Die Farbe Rot wird im Rahmen der Alterssichtigkeit am längsten gut wahrgenommen und kann als Signalisation genutzt werden.
Demenz am Bau
Gemäss Kurt Salzgeber entscheidet auch die Wahl der Materialien ob sich Menschen auf einer Demenzstation wohlfühlen. Der Bodenbelag soll beispielsweise einen Farbkontrast zur Wand bilden. Das erleichtert das dreidimensionale Sehen. Ebenso soll der Boden nicht spiegeln oder unruhige Muster enthalten, damit die Bewohnenden nicht verwirrt werden. Naturalistische Designs wie z.B. Holzdesigns in den Zimmern steigern den Wohnkomfort. Sackgassen oder dunkle Bereiche in öffentliche Räumen sollten vermieden werden. Akustikbeläge mit Trittschalldämmung schaffen eine ruhigere Umgebung.
Die Ausführungen führten zu interessanten Diskussionen. Versehen mit vielen Praxis-Tipps verabschiedeten sich die Gäste schliesslich nach einer Besichtigung der Spezialstationen der LAK für Menschen mit Demenz.
Bereits während der Planung können durch die Wahl der Materialien und der Raumgestaltung die Voraussetzungen geschaffen werden, dass sich künftig Bewohnende auf einer Station für Menschen mit Demenz wohlfühlen.